Wow-Day 2017 mit Rekordergebnis

Beim alljährlichen WOW-Day (Waldorf One World) stellen unsere Schüler ihre Arbeitskraft und ihren Ideenreichtum für soziale Projekte zur Verfügung. Dieser Tag wird an sehr vielen Waldorfschulen gemeinsam durchgeführt. Die Schüler der oberen Klassen stellen am WOW-Day für 5 oder mehr Stunden ihre Arbeitskraft zur Verfügung. Sie verdienen mindestens 5 € pro Stunde, das erwirtschaftete Geld kommt dann einem sozialen Projekt zugute.

WOWBevor sich unsere Schüler der 8. – 12. Klasse dieses Jahr in die Arbeit für den WOW–Day stürzten, stimmten sie davor mehrheitlich dafür, dass ein Hilfsprojekt in Ghana den Erlös ihrer Mühen bekommen sollte. Insgesamt beliefen sich die Einnahmen dieses Jahr auf 4.435 Euro und waren somit für uns überdurchschnittlich hoch!!! An dieser Stelle im Namen der Freunde der Erziehungskunst (Initiator) ein riesen DANKESCHÖN an alle Schüler!!!

Hier nun ein Einblick in das geförderte Projekt: Ghana: Cosmos-Centre für Kinder mit Behinderung
Das Cosmos-Centre ist eine heilpädagogische Einrichtung in Dormaa Ahenkro, die rund sieben Kindern mit Behinderung ein sicheres Zuhause schenkt. Neben regelmäßigen Mahlzeiten erhalten die Kinder nicht nur Unterricht nach ihren Bedürfnissen, sondern erleben auch Wertschätzung und lernen Vertrauen in sich selbst zu entwickeln.

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In Ghana (Westafrika) ist es so, dass Kinder, die mit einer Behinderung geboren werden, als verhext und unheilbringend für die ganze Familie gelten. Es wird erzählt, dass diese Kinder vom Fluss herbei getragen werden. In Ghana nennt man sie deshalb Flusskinder, „Nsuoba“. Die Eltern bekommen den Rat, ihr Kind dem Fluss zurück zu geben. Die Kinder werden ans Flussufer gelegt, wo sie dann sterben. Manche Eltern wollen ihr Kind diesem Schicksal nicht überlassen. Sie verstecken es dann in einem hintersten Winkel ihres Hauses, nur notdürftig mit Nahrung versorgt. Bisher gibt es nur wenige Einrichtungen in Ghana, die sich um Kinder mit Behinderung kümmern.

Ghana_Cosmos-Centre2Francis Kyere Boake ist in Ghana geboren und aufgewachsen, lebt jedoch mittlerweile mit seiner Frau Susanne in Schweden. Sie haben drei gemeinsame Kinder sowie ein schwer behindertes ghanaisches Kind, das sie adoptiert haben. Vor ein paar Jahren war Francis auf Heimaturlaub; er wusste von dem traurigen und unwürdigen Schicksal von drei Kindern mit Behinderung, hat kurzentschlossen ein kleines Haus gemietet und zwei ghanaische Frauen aus seiner Familie gebeten, sich um diese Kinder zu kümmern.

Ghana_Cosmos-Centre1Mittlerweile leben sieben Kinder in der kleinen Einrichtung, sie werden zusätzlich von Ayala, einem jungen Lehrer und Hausvater betreut. Jedes Jahr fährt eine Förderlehrerin, die an der Aachener Parzival-Schule arbeitet, für mehrere Wochen dorthin und bemüht sich, den Menschen dort zu zeigen, wie auch Kinder mit schwersten Behinderungen gefördert werden können.

Das Cosmos-Centre ist froh, wenn das Geld für den täglichen Bedarf zusammenkommt, beispielsweise für eine warme Mahlzeit am Tag, Rechenklötze für den Unterricht oder eine kleine Unterstützung für den unermüdlichen Einsatz von Ayala, dem jungen Lehrer und Hausvater. Zudem träumt die Einrichtung davon ein weiteres Haus zu bauen, um noch mehr Kindern mit Behinderung, einen warmherzigen und vor allem sicheren Ort zum Aufwachsen zu schenken.