Rekord: So viele Gröbenzeller Schüler wie noch nie starten in diesem Jahr mit der Welt:Klasse nach Indien und Kenia

20 Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse der Rudolf-Steiner-Schule Gröbenzell brechen heuer im Rahmen des Welt:Klasse-Projekts für vier Wochen nach Indien und Kenia auf. Das sind so viele Schüler wie noch nie und deutlich mehr als von den anderen teilnehmenden Schulen in Deutschland.

Jedes Jahr im Januar starten von den zwölf Schulen in Deutschland, die am Projekt der Stiftung Welt:Klasse teilnehmen, Gruppen von je vier Schülerinnen und Schülern zu einem Auslandsaufenthalt in Schwellen- und Entwicklungsländer wie Kenia, Indien und China.

Während sich von den anderen teilnehmenden Schulen ein bis zwei Gruppen, also jeweils vier bis acht Schüler, aufmachen, um das Leben vor Ort über vier Wochen intensiv kennenzulernen, fliegen von der Rudolf-Steiner-Schule Gröbenzell in diesem Jahr 20 Schülerinnen und Schüler nach Indien und Kenia – so viele wie noch nie in den zehn Jahren, in denen sich die Schule am Welt:Klasse-Projekt beteiligt.

„Unsere Schule hat immer schon überdurchschnittlich viele Schüler für das Projekt gewinnen können“, sagt Eva Assmann, Oberstufenlehrerin für Mathematik und Betreuerin des Welt:Klasse-Projekts an der Rudolf-Steiner-Schule Gröbenzell. Den stetigen Anstieg der teilnehmenden Schüler bis zum Rekord in diesem Jahr führt sie auf die positiven Erfahrungen zurück, mit denen die Jugendlichen alljährlich von ihrem Auslandsaufenthalt zurückkehren. „Bei der Welt:Klasse handelt es sich um keinen Schüleraustausch, wie man ihn sonst kennt“, erklärt Frau Assmann. „Die Schüler leben vier Wochen bei ihren Gastgebern und sind in das tägliche Arbeitsleben integriert.“

In Indien arbeiten die Schülerinnen und Schüler in einem Heim für behinderte Kinder. Ihre Klassenkameraden in Kenia unterstützen afrikanische Kleinbauern, die sich auf die nachhaltige Produktion und den Vertrieb von Macadamia-Nüssen spezialisiert haben. „Die Schüler erleben den Alltag in Kenia. Sie sind Teil der Macadamia-Manufaktur und helfen mit, dass Arbeitsplätze vor Ort entstehen. So lernen die Jugendlichen, was Migrationsvorbeugung bedeutet und dass sie effektiver ist als ein Hilfsprojekt oder eine Kleiderspende“, sagt Frau Assmann. Und sie ergänzt: „Für die Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen kann man nichts Besseres tun. Sie sehen ihre eigene Kultur mit anderen Augen und reflektieren, was man wirklich braucht und was nicht. Die Schüler sind beeindruckt von der Zufriedenheit, die die kenianischen Kleinbauern auch ohne materiellen Wohlstand ausstrahlen.“

Nicht nur während des Auslandsaufenthaltes, auch während der neun Monate davor arbeiten die Jugendlichen hart, um die Kosten für die Flüge etc. zu erwirtschaften. Einen Teil des benötigten Geldes finanziert die Schule, die dafür auf Spenden angewiesen ist. Die Eltern zahlen ferner ein Taschengeld für die Dauer des Aufenthaltes. Dennoch blieb in diesem Jahr ein Bedarf von rund 25.000 Euro, den die Schülerinnen und Schüler durch Putzdienste, Catering, eine selbst inszenierte Zaubershow, ein Benefizkonzert, einen Spendenlauf, den Verkauf von Schulpullis und der begehrten Macadamia-Nüsse selbst erwirtschaftet haben.

Die Schülergruppen starten zu ihrem Auslandsaufenthalt ab dem 20. Januar und kehren bis zum 31. März zurück – sicher auch in diesem Jahr wieder beeindruckt und ein Stück reifer.

 

 

Die Stiftung WELT:KLASSE ermöglicht Jugendlichen aus Deutschland auf innovative Weise mehrwöchige Lernerfahrungen in Schwellen- und Entwicklungsländern unter Einbindung ihrer Schulklasse. Sie wählt bundesweit besonders engagierte und innovative Schulen aus und übernimmt die organisatorische und konzeptionelle Umsetzung der WELT:KLASSE-Projekte. Sie unterstützt die Partnerschulen bei der Etablierung und Pflege langfristiger lokaler Fördernetzwerke. Das Konzept wurde 2006 an der Universität Witten/Herdecke im Rahmen von Studienaufenthalten bei 40 Social Entrepreneurs in 25 Entwicklungsländern in Asien, Lateinamerika und Afrika entwickelt. Die „WELT:KLASSE“ wurde bereits mehrfach ausgezeichnet und deutschlandweit in den Medien gelobt. Weitere Informationen unter www.stiftung-weltklasse.de

Die Rudolf-Steiner-Schule Gröbenzell ist eine einzügige Schule mit rund 450 Schülern und 70 Lehrerinnen und Lehrern. Als staatlich genehmigte Schule führt sie über den waldorfeigenen Bildungsabschluss hinaus bis zur Mittleren Reife oder zum Abitur. Sie wurde 1981 gegründet und ist eine von zur Zeit 237 Waldorfschulen in Deutschland und rund 1.000 Waldorfschulen weltweit. Neben den pädagogischen Prinzipien Rudolf Steiners, die das Kind in seiner Individualität in den Mittelpunkt stellen und ihm eine entwicklungsgerechte und breit angelegte Erziehung zukommen lassen möchten, ist die Schule eine UNESCO-Projekt-Schule, an der internationaler Austausch, nachhaltiges Handeln und Toleranz den Unterricht und das Leben an der Schule prägen.