Die Anschläge vom 13. November in Paris haben uns von den bayerischen ups-Schulen tief getroffen und bestürzt. Wir trauern mit den Angehörigen der Opfer und mit der ganzen französischen Nation.
Die erbarmungslosen Angriffe, die mehr als 120 Menschen in den Tod rissen, galten auch uns und unseren gemeinsamen Überzeugungen und Werten. Gerade für diese Werte ist Paris ein Symbol. Hier wurde für Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit gekämpft, hier wurde die erste Erklärung der Menschenrechte veröffentlicht und hier hat die UNESCO ihren internationalen Sitz. Und: Paris ist die Stadt der Kunst und der Lebensfreude. Eine dogmatische, menschenverachtende und intolerante Ideologie will all das wegbomben und dauerhaft zerstören, wofür Paris leuchtendes Symbol ist.
Geschichte und Gegenwart lehren uns schmerzlich, dass Freiheit, Frieden, kulturelle Identität und Selbstbestimmung nicht selbstverständlich sind. Sie mussten erst mühsam errungen und müssen heute wie ein kostbarer Schatz bewahrt und behütet werden. Wir von den ups-Schulen sind davon überzeugt, dass ein friedliches Miteinander der Kulturen und Religionen nicht nur wünschenswert, sondern auch möglich und notwendig ist.
Die vielen Probleme und Herausforderungen unserer gemeinsamen Welt lassen sich nur im Geiste der Offenheit und des Miteinanders lösen. Dazu ist nötig, dass jedem Menschen die Möglichkeit eröffnet wird, ein selbstbestimmtes und würdevolles Leben zu führen, unabhängig von Religion, Geschlecht oder Herkunft. Toleranz, Respekt und Offenheit gehören deshalb zu unseren Leitlinien, die das Selbstverständnis unserer pädagogischen Arbeit prägen. Vor genau 70 Jahren, am 16. November 1945, wurde die Verfassung der UNESCO veröffentlicht. Darin heißt es: „Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden.“
In diesem Sinne verstehen wir als ups-Schulen die furchtbaren Anschläge als Auftrag, unseren pädagogischen Einsatz im Geiste des Friedens, der Toleranz und der Menschenrechte noch zu verstärken. Das sind wir nicht nur den Opfern von Terror und Gewalt schuldig, sondern auch der Zukunft unserer Kinder.